Rundbrief 160 vom 21.Oktober 2023

Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung, Rundbrief 160

Reiche suchen ein Zuhause Ulrike HerrmannGregor GysiHeinrich HeineBernie SandersOMZ Sendungen, Meldungen, NachrichtenTermine

„Reiche suchen ein Zuhause“

Die Wohnraumaktivisten von ‚Recht auf Stadt‘ und andere Freunde der Satire wie die ‚Pappnasen Rotschwarz‘ werden am Samstag, den 21. Oktober durch Köln-Marienburg ziehen, um den armen Reichen in Köln ein würdiges Zuhause zu suchen. Denn die Domstadt hinkt im Wettbewerb mit anderen Metropolen weit hinterher: Wo Eigentumswohnungen in Paris bis 25 Millionen Euro kosten, in London bis 170 Millionen und in New York gar über 200 Millionen Dollar, ist die bisher teuerste Kölner Wohnung – ein Penthouse im Kranhaus – für schlappe 8 Millionen Euro weggegangen. Kalle Gerigk von ‚Recht auf Stadt‘: „Es ist ein Skandal, dass die wirklich Reichen in Köln bisher kein Zuhause von Weltniveau finden konnten. Das wollen wir ändern!“

Und tatsächlich: In Köln-Marienburg gibt es etliche seit Jahren leerstehende Villen der Premiumklasse, die das Potential haben, für weit höhere und standesgemäße Summen den Besitzer zu wechseln: So in der Lindenallee – oder der Parkstraße, vielen ja vom Monopoly bekannt.

Die satirische Aktion ist eine Idee der Wohnraumaktivisten von ‚Recht auf Stadt‘ in Zusammenarbeit mit den alternativen Karnevalisten der ‚Pappnasen Rotschwarz‘ und Attac Köln. Gemeinsam bieten sie mit einer überdimensionalen Solidaritätsspritze Profitose-Erkrankten Geldfieber-Impfungen an – und ein Aussteigerprogramm für Superreiche. Katharina Just-Hahn von den Pappnasen Rotschwarz: „Wir als Agentur zur Resozialisierung der Reichen empfehlen zum Beispiel unseren Kurs: ‚Wohnung finden ohne Geld und Beziehungen‘. In anderen Kölner Vierteln klappt das ja schließlich auch – nicht.“ Die Aktivisten werden auch einem „Miethai“ den Mietendeckel aufsetzen und vor den Marienburger Villen symbolisch Kohle abbaggern: „Hier, wo sie wirklich lagert!“

Am 21. Oktober 2023 um 11:11 Uhr geht es an der Endhaltestelle von Bus 106 los.
Treffpunkt vor dem Kiosk Emma am Südpark 1.

Dazu vier Kommentare von Ulrike Herrmann, Gregor Gysi, Heinrich Heine und Bernie Sanders:

Ulrike Herrmann: Cash & Crash


Reiche glauben, ihr Geld wird sich immer weiter vermehren.
Doch sie haben die Rechnung ohne die Klimakrise gemacht
https://taz.de/Archiv-Suche/!5963322&s=Ulrike%2BHerrmann&SuchRahmen=Print/

Gregor Gysi zum Verhältnis von Armut und Reichtum

Den Blick nach oben richten
https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig

Weltlauf

Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazubekommen.
Wer nur wenig hat, dem wird
Auch das wenige genommen.

Wenn du aber gar nichts hast,
Ach, so lasse dich begraben –
Denn ein Recht zum Leben, Lump,
Haben nur, die etwas haben.

Heinrich Heine

„Mehr mit Milliardären anlegen!“

Taz: Der Titel Ihres Buches lautet: „Es ist Okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein“. Kapitalismus ist, simpel gesagt, die Wurzel allen Übels. Wir scheinen nun wirklich nicht auf dem Weg, den Kapitalismus zu überwinden – sehen Sie trotzdem eine Chance, die Probleme der Welt zu lösen?

Bernie Sanders: Wir überwinden den Kapitalismus nicht nur nicht, wir stellen ihn nicht einmal zur Diskussion. Wenn es in meinem Buch um eines geht, dann um die zwei Wirklichkeiten, die es derzeit gibt: Für einfache Leute in Deutschland oder in den USA werden die Dinge immer schlechter. Haushaltseinsparungen, Einkommensverlust durch Inflation, in meinem Land ist die Gesundsheitsversorgung eine Katastrophe. Aber auf der anderen Seite, und das ist ein wichtiger Punkt, der von viel zu wenigen ausgesprochen wird: Für die Leute an der Spitze war die Lage in der gesamten Geschichte der Menschheit niemals besser. Allein in den vergangenen drei Jahren gingen zwei Drittel des neu geschaffenen globalen Wohlstandes an das obere 1 Prozent. Denen geht es unglaublich gut! Und mit ihrem Reichtum haben sie Macht. Das ist die Auseinandersetzung, in der wir stehen: Wie nimmt man ihnen die Macht weg, wie gestalten wir eine Wirtschaft für alle, eine wirklich demokratische Gesellschaft? Das ist wahrlich nicht einfach. Aber wir müssen wenigstens verstehen, dass das der Kampf ist, der geführt werden muss.
https://taz.de/Bernie-Sanders-in-Berlin/!5963717&s=bernie+Sanders/

OMZ – Obdachlose mit Zukunft

Die SPD hat zur Sitzung des Stadtrats am 26. 10. 2023 einen Leitantrag zum Wohnen eingereicht. Darin steht:

452. 13. Selbstverwaltete Initiativen ermächtigen: 
Wir setzen uns für die 

453. Ermächtigung selbstverwalteter Initiativen ein, da wir der festen Überzeugung 

454. sind, dass damit eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse 

455. erreicht werden kann. Natürlich geht dies nicht ohne professionelle 

456. sozialarbeiterische Unterstützung und die Gewissheit, dass man am Ort bleiben 

457. kann und das Gebäude nicht wieder verlassen muss. Im Falle des OMZ hatte 

458. es an ausreichend sozialarbeiterischer Unterstützung gefehlt, und der Standort 

459. war nie gesichert.

Sendungen, Meldungen, Nachrichten 

Alt und obdachlos
https://www.buergergeld.org/news/alt-und-obdachlos-folgen-der-altersarmut/

Klaus Jünschke zu Obdachlosen in Haft
„Wohnungsschlüssel statt Handschellen“
https://www.ksta.de/koeln/koelner-innenstadt/wohnungsschluessel-statt-handschellen-koelner-autor-ueber-inhaftierte-obdachlose-665733

„Dabei liegt das Schicksal nicht immer in den eigenen Händ“
Die Höhner singen „Alles verlore“
https://www.youtube.com/watch?v=DZyVjJ7kAxo

„Alles verlore“ von der AG Arsch Huh
https://www.youtube.com/watch?v=Gsnn93XSzSY

Räumung in Berlin: »Sich zu wehren, tut der Seele gut«
Berliner Polizei setzt trotz Widerstand Zwangsräumung in Kreuzberg um
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1177003.zwangsraeumung-raeumung-in-berlin-sich-zu-wehren-tut-der-seele-gut.html

Wohnungslos: Schicksal oder ein grundlegendes gesellschaftliches Problem? Das „Theater Oliv“ spürt in Mainz dem Phänomen „Obdachlosigkeit“ in einem Rechercheprojekt nach.
https://www.ardmediathek.de/video/swr-kultur/obdachlos-mit-dem-theater-oliv-dem-leben-auf-der-strasse-nachspueren/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5MzkyNzM

Köln bei den teuersten Städten: WG-Zimmer Miete steigt auf bis zu 750 Euro
https://www.report-k.de/koeln-bei-den-teuersten-staedten-wg-zimmer-miete-steigt-auf-bis-zu-750-euro/ 

Über die Entwicklung des geplanten Stadtteils Parkstadt Süd informiert eine Homepage:
https://www.parkstadt-sued.de/

Asta Köln bietet kostenlose Notschlafstelle für Studierende an
https://www.ksta.de/koeln/koeln-asta-bietet-kostenlose-notfallschlafstelle-fuer-studierende-an-665354

Lukas Siebenkotten ist Präsident des deutschen Mieterbundes. Warum er sich nach mehr als 45 Jahren in der SPD immer noch über die Farbe seines Parteibuchs wundert und weshalb er sich eine Regierung ohne die FDP wünscht, erzählt er in unserem Podcast.
https://vorwaerts.de/artikel/lukas-siebenkotten-oberste-mieterschuetzer-deutschlands

Preisanstieg bei Baumaterialien – Zement fast 42 Prozent teurer
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/baumaterial-baupreise-energiekosten-100.html

Fast kein europäisches Land hat so viele Mieter wie Deutschland
https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/immobilien-fast-kein-europaeisches-land-hat-so-viele-mieter-wie-deutschland/29332338.html     

Eröffnung der Ausstellung „Home Street Home – Wege aus der Obdachlosigkeit“ von Debora Ruppert.
https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_tag/archiv/20231017_1600/kultur_aktuell_1745.html

Termine

21.10.2023, 11:11 Uhr,. Reiche suchen ein Zuhause. Satirische Demo zu leerstehenden Villen  in Marienburg, gemeinsam mit den Pappnasen rotschwarz.

21.10.2023, 14 Uhr, #IchBinArmutsbetroffen, Breslauer Platz

23.10.2023, 19:30 Uhr, Ebertplatz – wie geht es weiter?  Im Dom Forum
https://www.bda-koeln.de/

24.10.2023, 19 Uhr, Für eine grüne Nachverdichtung von Innenstädten, Haus der Architektur https://www.hda-koeln.de/

26.10.2023, 15:30 Uhr Rat. Auch im Livestream
https://www.stadt-koeln.de/artikel/71199/index.html

27.10.2023, 17-19 Uhr, Machbarschaft Petershof – Offener Hof zum Kennenlernen
https://petershof.org/

29.10.2023,15 Uhr, Eröffnung der DRAUSSENSEITER-Ausstellung, Alfred-Schütte-Allee 4

31.10.2023, 11 Uhr, Urnenbeisetzung von Lothar Schmieding, Südfriedhof

01. – 10.11.2023 Gefängnistage: Wohnungslosigkeit/Knast/Wohnungslosigkeit https://www.aktionstage-gefaengnis.de/bundesweite-aktionen/aktionstage-2023/

04.11.2023, 12:30 – 17 Uhr, „Wie kann die Wärmewende beim Wohnen sozial gestaltet werden?“Bürgerschaftshaus Bocklemünd, Görlinger-Zentrum 11-15, 50829 Köln
https://www.linksfraktion-koeln.de/termine/detail/ak-avrdigitales-7-1-3-6-1/


16.11.2023, 15:30 Uhr, Sozialausschuss

05.12.2023, 19 Uhr, Werner Rügemer: Wem gehört mein Wohnraum. Friedensbildungswerk

Für eine Stadt ohne Obdachlosigkeit
Für eine Stadt ohne Zwangsräumungen
Für eine Stadt ohne Drogentote
Für eine Stadt ohne Gewalt gegen Frauen und Kinder
Für eine Stadt ohne Abschiebungen
Für eine Stadt ohne Armut

21. Oktober  2023
Klaus Jünschke und Rainer Kippe
https://wohnungsnot.koeln

PS
Spendenaufruf
Um unsere Öffentlichkeitsarbeit weiter zu verbessern, brauchen wir Geld:
Spendenkonto MachMit! e.V.  IBAN: DE53370501981011342704
Verwendungszweck:  Aktionsbündnis

Wer sich bei uns engagieren will: wir treffen uns jeden ersten Montag im Monat mit „Recht auf Stadt“ um 19 Uhr im Offenen Treff vom Bürgerzentrum Alte Feuerwache. Der nächste Termin ist am 6.11.2023.

Diese Website verwendet Cookies, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie zu.

Social Share Buttons and Icons powered by Ultimatelysocial
Facebook