Protestkundgebung vor der Ratssitzung am 7. September 2023,

um 15 Uhr auf dem Gülichplatz und dem Marsplatz

Für die Rücknahme der Mieterhöhungen durch die GAG

Für die Abschaffung der Obdachlosigkeit

Die herzensgute Schwester Christina Klein vom GUBBIO ist oft allein, wenn die Urnen von Obdachlosen im Südfriedhof beigesetzt werden. Da sie in all den Jahren mitbekommen hat wie alleingelassen Obdachlose in den letzten Tagen ihres Lebens auf der Straße sind, hat sie eine Stiftung gegründet, um dafür sorgen zu können, dass Obdachlose wenigstens im Sterben nicht verlassen sind.

Dem Bericht des Stadt-Anzeigers war zu entnehmen, dass damit „eine Versorgungslücke am Ende des Lebens“ geschlossen wird.

Man kann es nur gut finden, dass den Todkranken geholfen wird. Wo Not ist, muss geholfen werden. Aber wo Not ist, muss auch über die Ursachen der Not aufgeklärt werden, damit Hilfe nicht nur Betreuung von Leid ist.

Stefan Karrenbauer, der als Sozialarbeiter 27 Jahre bei der Hamburger Straßenzeitung Hinz&Kunzt gearbeitet hat: „Ich habe das Gefühl, dass die Wohnungslosenhilfe dabei ist, Obdachlose zu verwalten. Wir sind dabei, Menschen auf der Straße immer mehr zu versorgen. Wir haben mittlerweile den Duschbus, wir haben Leute, die Essen auf der Straße verteilen. Das ist alles notwendig, weil wir die Wurzel nicht angepackt bekommen, nämlich ihnen ein
Zuhause zu geben.“

Im Stadt-Anzeiger wird darauf nicht eingegangen. Stattdessen wird unwidersprochen das reaktionäre Weltsicht von Oberbürgermeisterin Reker kolportiert: „Zwar müsse niemand auf der Straße leben, der es nicht wolle.“

Kai Hauprich, Projektleiter der Housing-First-Initiative des Vringstreff e.V. hat in einem Interview mit dem Kölner Straßenmagazin DRAUSSENSEITER im Februar 2023 eindrücklich darauf verwiesen, dass wir uns gesellschaftlich an die Obdachlosen auf der Straße so gewöhnt haben, „dass wir den Menschen beim Sterben zuschauen, dass wir das für normal halten. Das darf nicht sein. Ich finde, wir müssen schnellstmöglich jene versorgen, die am dringendsten unsere Hilfe brauchen.“

Um die Gewöhnung an die Obdachlosigkeit aufzubrechen stehen wir u.a. vor den Sitzungen des Sozialausschuss und des Rats und fordern „Schafft endlich die Obdachlosigkeit ab.“

Die immer weniger werdenden Sozialwohnungen und die steigenden Mieten erhöhen nicht nur den Druck auf Mieterinnen und Mieter, sie erhöhen auch den Druck auf die Obdachlosen, weil sie ihre Chancen, ein Wohnung zu finden, weiter verringern.

Wir fordern die Rücknahme der Mieterhöhungen der GAG mit den Mieterinnen-Initiativen nicht nur für die Mieterinnen und Mieter, sondern auch für die Obdachlosen.

6. September 2023
Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung

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