Gegen den Leerstand der GAG-Wohnungen in Stammheim-Süd

Zu Beginn unserer Kundgebung am 16. Dezember 2023 vor dem Büro der GAG in der Ricarda-Huch-Str.31 sprach Beate Hane-Knoll über den Antrag, den die Linke in der Bezirksvertretung am 27.11.2023 mit den Grünen und der Partei eingebracht hatte. https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=967291&type=do

Es soll geprüft werden, die leerstehenden Wohnungen in der GAG-Siedlung Köln- Stammheim/ Moses-Hess-Straße, Adolf-Kober-Straße, Georg-Beyer-Straße, Elias-Gut-Straße  für Wohnungssuchende, Wohnungslose, Obdachlose und Geflüchtete bewohnbar zu machen.

Seit dem 27.11.2023 waren über zwei Wochen vergangen und Beate Hane-Knoll hatte noch keine Rückmeldung aus der Verwaltung der Stadt Köln. Dafür hatte die GAG neue Fakten geschaffen. Am Ende der Demonstration sahen wir, dass in dem leergeräumten Block Elias Gut Str. 7-13 im Erdgeschoss die Fenster mir Spannplatten verrammelt waren und die vier Türen waren jeweils mit zwei neuen Vorhängeschlössern gesichert. Als sich die Polizeibeamten die Wohnungen ansehen gingen, konnten wir auch sehen, dass die Stromzähler rausgerissen waren.

Dem Stadt-Anzeiger hatte die GAG noch gesagt:  „Der Aufwand, der erforderlich ist, um die Wohnungen für eine vorübergehende Weitervermietung herzurichten, ist unverhältnismäßig und betriebswirtschaftlich nicht darstellbar“. https://www.ksta.de/koeln/muelheim/stammheim/koeln-muelheim-gag-gebaeude-in-stammheim-stehen-bis-auf-weiteres-leer-668281

Dass die GAG selbst dafür sorgt, dass es noch teurer wird die leerstehenden Wohnungen herzurichten, haben sie dem Stadt-Anzeiger nicht mitgeteilt.

Wie die GAG mit ihren Mieterinnen und Mieter kommuniziert, konnte einige von ihnen auf unserer Kundgebung am offenen Mikrophon vor dem GAG-Kundencenter Nord-Ost selbst schildern. Vor 14 Tagen fanden alle die GAG-Mieterzeitung „zuhause“ in ihren Briefkästen. Das Hochglanzheft ist das letzte seiner Art. Die gedruckte Mieterzeitung wird durch einen online-newsletter ersetzt. Auf der vorletzten Seite von „zuhause“ finden sich unter dem Titel „Ihr direkter Weg zur GAG“ keine Adressen der Kundencenter, nur Telefon, Fax und Email. Die GAG spart am Personal wie Vononia, LEG  und wie die profitorientierten Vermieterkonzerne alle heißen. Die Mieterinnen und Mieter auf der Kundgebung beklagten diesen Kommunikationsstil der GAG, genauso wie die Mieterhöhungen.

Rainer Kippe erinnerte in seiner Ansprache an die soziale Geschichte der GAG, die1932 in Vogelsang, Volkhoven, Höhenhaus und Poll Siedlungen baute. Eindrücklich wie die GAG und Pfarrer Meurer den Punkern aus der besetzen Häusern des Barmer Viertels zu neuen Räumen verhalfen – die Working Punks haben am Tag des Guten Lebens in Nippes mit einem eigenen Stand ihre Geschichte präsentiert. .

Kalle Gerigk setzte sich mit der angeblichen nicht zu finanzierenden  Wiederöffnung der leergeräumten Häuser auseinander. Angesichts der enormen Kosten für die Hotelunterbringung wäre die Unterbringung in den Leerständen sogar ein finanzieller Erfolg für die Stadt.

Der Express hat fair über unsere kleine Demonstration berichtet. https://www.express.de/koeln/koeln-demo-gegen-leerstehende-gag-haeuser-in-stammheim-703691?fbclid=IwAR2RAnZqAbmc4WT8tBlb6BzVxHZ35Z2dmtfpn0vNgDwL4TmT7V7PufEW4Vg

Wir haben erlebt wie uns Mieterinnen und Mieter auf unserem Weg aus den Fenster zuwinkten und auch rauskamen, um sich anzuschließen. Das war wirklich schön.

Als wir schließlich in der Elias-Gut-Straße zur Abschlusskundgebung ankamen, hatte Werner Eggert schon die Mietenstopphand aufgebaut, um die wir uns versammelten. Christa Schliebs und er hielten Reden, die bei der nächsten Gelegenheit am 23. 12.2023 auf der  Auftaktkundgebung gehört werden müssen.

Vor den leergeräumten Häusern hatte die GAG sieben Security-Männer postiert, deren schlichte Bekleidung auch hier den Sparkurs der GAG signalisierte. Sie erlaubten den jüngeren Teilnehmerinnen unserer Demo nicht mal hinter die Häuser zu gehen um sich die Rückseite mit den großen Balkonen anzusehen. Von Kalle Gerigk eingestimmt sangen alle  „in unserem Veedel“ von den Black Fööss, ein Lied das so alt ist wie die Häuser in der Elias Gut Straße,  die abgerissen werden sollen.

Am Samstag vor Weihnachten wollen wir wieder kommen, mit „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“.

17.12.2023
Klaus Jünschke

PS

Wer mit dem Bus kommt, nimmt den 153 vom Wiener Platz und fährt bis zur Haltestelle Moses Hess Straße. Gegenüber beginnt die Ricarda-Huch-Straße.

Diese Website verwendet Cookies, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie zu.

Social Share Buttons and Icons powered by Ultimatelysocial
Facebook