Eine mörderische Stadt

Für das vergangene Jahr wurde mit 74 verstorbenen Frauen und Männern ein neuer Höchststand an Drogentoten von der Polizei in Köln bekannt gegeben. In der Berichterstattung um den Neumarkt geht es jedoch in erster Linie nicht um die Not und das Elend der Drogenkranken, sondern um die Belästigung der Anwohner. Wie heute der Stadt-Anzeiger meldet, soll die Belästigung durch die Drogenkranken durch eine Neugestaltung des Platzes und eine Verlängerung der Öffnungszeiten des Konsumraums im Gesundheitsamt gemildert werden.

Was seit Jahren aus der Drogen-Hilfe gefordert wird, kommt im Stadt-Anzeiger nicht vor und bei der Stadt Köln nicht an.

Benötigt werden in Köln Drogenkonsumräume in Mülheim, Kalk, Chorweiler und Kölnberg. Sie müssen rund um die Uhr geöffnet sein. Das würde die Scene um den Neumarkt entlasten.

Es muss Drug-Checking geben. Die Drogenkranken müssen die Möglichkeit haben vor dem Konsum testen zu lassen, inwieweit das Heroin gesundheitsgefährdend verunreinigt ist.

Die Substitution mit Diamorphin muss ausgeweitet werden. Wie kann es sein, dass Heroin als Medikament 2009 vom Bundestag zugelassen wurde, aber in Köln angesichts von mehreren Tausend Heroinabhängigen keine 80 mit Diamorphin substituiert werden?

Alle Drogenkranken müssen Wohnungen bekommen, wenigstens ein abschließbares Zimmer. Statt die obdachlosen Drogenkranken von der Straße zu holen, werden Drogenkranke aus der JVA in die Obdachlosigkeit entlassen.

Für eine Stadt ohne Obdachlosigkeit
Für eine Stadt ohne Zwangsräumungen
Für eine Stadt ohne Drogentote
Für eine Stadt ohne Gewalt gegen Frauen und Kinder
Für eine Stadt ohne Abschiebungen
Für eine Stadt ohne Armut

22.11.2022
Klaus Jünschke

PS

Der Express meldet:
Köln: Zwei 14-Jährige greifen Obdachlosen an
Am Sonntag wurden die Einsatzkräfte der Bundespolizei zu einem weiteren brutalen Angriff gerufen. Gegen 18.30 Uhr sollen demnach zwei 14-Jährige einem 34-jährigen Mann eine Glasflasche gegen seinen Kopf geworfen und danach auf ihn eingeschlagen haben. Der Obdachlose erlitt dabei eine Platzwunde am Kopf.
https://www.express.de/koeln/koeln-hbf-zwei-brutale-attacken-mit-glasflaschen-372743

Von wem und wodurch lernen Kinder und Jugendliche Missachtung von Obdachlosen, wenn nicht von einer Stadt, die sie auf den Straßen verwahrlosen lässt.

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