Schafft endlich die Obdachlosigkeit ab

Zur Kundgebung heute vor der Sitzung des Sozialausschuss

Der Sozialausschuss hatte am 14. Januar 2021 die Unterbringung aller Obdachlosen in abschließbare Einzelzimmer beschlossen. Der Rat hat das im April 2021 bekräftigt.  Umgesetzt wurde es nicht. Dafür werden die Folgen dieser unterlassenen Hilfeleistung für Menschen in Not in der Stadt immer weniger öffentlich gemacht.

Von Obdachlosen haben wir erfahren, dass in der Karnevalswoche zwei Obdachlose in Höhenberg und Kalk auf der Straße tot aufgefunden wurden. Für den Mann, der vor dem Kaufland in Kalk gefunden wurde, hatten welche von ihnen Kerzen aufgestellt und ein Blatt mit diesem Text dazugestellt:

„Hier starb ein Mensch am Freitag, der keine Bleibe hatte und keiner hat geholfen. Auch Obdachlose sind Menschen. Das ist Kalk. Alle meckern und reden, keiner hilft. Jeder kann obdachlos werden.“

Christiane Niesel hat bisher nur in Erfahrung bringen können, dass er Michael heißt und aus Polen kam. Die anderen Obdachlosen, die dort übernachten sind der Meinung, dass er verhungert ist. Sie sagen, er habe nicht mehr gegessen, nur noch Alkohol getrunken. Sie hätten sich zuletzt mit  ihm nicht mehr unterhalten können, er habe nur noch rumgeschimpft.

Am 23.2.2023 fand das Treffen des AK Obdachlosigkeit mit Sozialamtsleiterin Katja Robinson zum „Kölner Konzept gegen Wohnungs- und Obdachlosigkeit“ im „Veedelszimmer Eigelstein statt. Im Protokoll ist zu lesen:

„Für die Trinkerszene aus EU-Ländern ist nicht das Sozialamt zuständig, sondern die Polizei, das Ausländeramt und/oder der Ordnungsdienst. Da müsse man auch in Richtung „Giuliani-Politik“ gehen, um Pull-Effekte zu vermeiden.“

Wer Giuliani und Obdachlose googelt, kommt auf solche Meldungen:
https://www.berliner-zeitung.de/die-zahl-der-obdachlosen-in-new-york-steigt-unaufhaltsam-nun-will-buergermeister-giuliani-nur-noch-jenen-hilfe-gewaehren-die-dafuer-arbeiten-saubere-strassen-fuer-manhattan-li.41403

Mit uns ist das nicht zu machen.

Über die zunehmende Verelendung psychisch kranker Obdachlosen informieren wir morgen in unserem Rundbrief. Armut und Sucht können von Polizei und Ordnungsamt nicht überwunden werden.

Wir werden solange vor den Sitzungen des Sozialausschuss und des Rates der Stadt Köln demonstrieren, bis alle Obdachlosen in abschließbaren Einzelzimmern untergebracht sind.

Rainer Kippe hat in seiner Rede heute auf dem Theo-Burauen-Platz angekündigt, dass es bei dieser Protestkundgebung nicht bleiben wird. Wir werden weiter leerstehende Häuser besetzen.

Wenn der Rat nicht handelt, handeln wir.

Köln, 2. März 2023
Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung
https://www.wohnungsnot.koeln/

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