Rundbrief 174 vom 27. Januar 2024

Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung, Rundbrief 174

Protest gegen Leerstand der GAG-WohnungenGedenken an die Opfer der Nationalsozialisten„Keine Mensch ist asozial“Zum LesenSendungen, Meldungen, NachrichtenTermine

Protest gegen Leerstand der GAG-Wohnungen,
27.01.2024 , 11 Uhr,  Ricarda-Huch-Str.31,

Zum fünften Mal stehen wir am Samstag vor dem GAG-Service-Büro und gehen zu den leerstehenden Wohnungen in der Elias Gut Straße. Am Montag wird in der Bezirksvertretung Mülheim in einer aktuellen Stunde auf Antrag der Linken wiederholt darüber gesprochen.

Kalle Gerigk hat in seinen Reden bei den Kundgebungen  neue Gutachten gefordert, weil erhebliche Zweifel daran bestehen, dass der Abriss der Häuser  notwendig ist. Ein Fachmann, der selbst für die GAG gearbeitet hat schickte uns daraufhin diesen Hinweis: Serielles Sanieren: Lösungen aus der Baupraxis
https://www.youtube.com/watch?v=_RbTai0FaPM

Aus der Gerüchteküche kam die Meldung, dass auch die Bethe-Stiftung interveniert. Die GAG behauptet: „Der Aufwand, der erforderlich ist, um die Wohnungen dafür herzurichten, ist unverhältnismäßig und wirtschaftlich nicht darstellbar.“  Die Bethe-Stiftung sei bereit die Kosten für den Bezug der Wohnungen zu übernehmen, sie sie auch bereit die Häuser ganz zu kaufen um sie Wohnungslosen und Obdachlosen schnellstmöglich zugänglich zu machen.

Angesichts der Proteste gegen die AfD erinnert Rainer Kippe an die Rede von Gerhart Baum, dem ehemaligen Innenminister und alternativen Ehrenbürger, die dieser am 13.8. 2023 bei einer Veranstaltung auf dem Wiener Platz gegen die wachsende Obdachlosigkeit hielt: „Köln hat ein ernsthaftes Problem und es wird Zeit, dass das angepackt wird, sonst spielt es der AfD in die Hände“

27. Januar 2024 – Gedenken
an die Opfer der Nationalsozialisten

In diesem Jahr wird in der Antoniterkirche um 18 Uhr an die über 70.000 Gefangenen erinnert, die in den Konzentrationslager den grünen oder den schwarzen Winkel auf ihrer Kleidung tragen mussten. Am 13. Februar 2020 hat der Bundestag einen Antrag von CDU/CSU und SPD mit dem Titel „Anerkennung der von den Nationalsozialisten als ,Asoziale‘ und ,Berufsverbrecher‘ Verfolgten“ angenommen. Bis auf die AfD, die sich enthielt, stimmten alle Fraktionen dem Antrag zu.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw07-de-ns-verfolgte-680750

Für das Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung wurde Klaus Jünschke eingeladen, um über die historische Analyse der Stigmatisierung und Verfolgung von Randgruppen und zur aktuellen Situation von Wohnungslosen und Obdachlosen in der Stadt zu sprechen.

„Kein Mensch ist asozial“

Wie der Begriff „asozial“ entstand: „Er taucht um die Jahrhundertwende 1900 auf, zunächst recht unspezifisch. Der französische Soziologe Emile Durkheim sagt, das Kind käme asozial zu Welt und müsse erst sozialisiert werden. Oder Sigmund Freud sagt, der Traum sei asozial, weil man ihn nur für sich alleine hätte.“

Die Verknüpfung des Begriffs mit der Unterschicht beginnt etwa 1910. Da taucht das Wort im Zusammenhang mit sozialer Arbeit auf.

„Wobei er noch nicht allgemein geläufig ist. Er taucht also im Rechtschreibduden erst 1929 auf. Und wird verwendet für die unterste Schicht der Fürsorgeempfänger.“
Die Einrichtungen der Fürsorge wollten damals die sogenannten Asozialen nicht nur notdürftig versorgen, sondern vor allem erziehen: die asozialen Elemente in die Mehrheitsgesellschaft zurückführen.

Ab 1933, so Wolfgang Ayaß, benutzten die Nationalsozialisten die Bezeichnung dann für alle möglichen Personenkreise, die nicht in ihr Weltbild passten.
„Also asozial waren dann die Bettler, die Landstreicher, auch Gruppen, die man als Zigeuner bezeichnete, aber auch mittellose Alkoholkranke, Leute, die mit Unterhaltszahlungen im Rückstand waren. Und insbesondere dann alle als arbeitsscheu eingeschätzten Fürsorgeempfänger.“

Und all diese Menschen sollten nun nicht mehr auf den rechten Weg gebracht, sondern ausgemerzt werden.
https://www.deutschlandfunk.de/stigmatisierung-asozial-zur-genese-eines-nazi-begriffs-100.html


Zum Lesen



Oxfam – Bericht zur Sozialen Ungleichheit
https://www.oxfam.de/presse/pressemitteilungen/2024-01-15-oxfam-bericht-sozialen-ungleichheit-0

 „Asozial“ – Zur Genese eines Nazi-Begriffs
https://www.deutschlandfunk.de/stigmatisierung-asozial-zur-genese-eines-nazi-begriffs-100.html

Human Rights Watch: Bericht zur Lage der Menschenrechte 2024
https://www.hrw.org/de/world-report/2024

Sendungen, Meldungen, Nachrichten

Kölner Mieterverein sieht mehr Kündigungen wegen Eigenbedarfs
https://www.ksta.de/wirtschaft/koeln-mieterverein-wirft-stadt-versaeumnisse-auf-wohnungsmarkt-vor-721355

Die Mieten in Nordrhein-Westfalen steigen seit Jahren kontinuierlich. Jetzt befürchtet der Mieterbund auch noch höhere Preise bei den Sozialwohnungen und kritisiert die Landesregierung scharf.
https://live.vodafone.de/regional/nordrheinwestfalen/mieterbund-warnt-vor-wohnungskrise-in-nrw/12461651

Mietrebellen
https://www.youtube.com/watch?v=Rygcs6XvreM   und https://mietrebellen.de/

Auf die. Plätze. Obdach – Los
Konzept eines bedürfnisorientierten Lebens- und Wohnraumes für wohnungslose Menschen
https://projekte.g.hawk.de/projekt/62eacadddf330

Berliner Notunterkunft für Frauen »Evas Obdach« verliert ihr Haus
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1179381.wohnungslosigkeit-berliner-notunterkunft-fuer-frauen-evas-obdach-verliert-ihr-haus.html

Das Sozialkaufhaus ab Minute 14:15
https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-aus-koeln/lokalzeit-aus-koeln-oder-22-01-2024/wdr-koeln/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNGE2MDE0NzAtMDJlNS00ZmE3LWE3MjItNzBkYTVhMDU4YjQz

Wird das Otto-Langen-Quartier mit einem gemeinwohlorientierten Ansatz entwickelt?
https://www.report-k.de/wird-das-otto-langen-quartier-mit-einem-gemeinwohlorientierten-ansatz-entwickelt/

Porzer Geisterhaus: Wortbruch der GAG?
https://www.kivvon.com/de/koeln/geisterhaus-der-gag-was-ist-hier-los

Kölner Mieterverein fordert Hochhäuser für Wohnungen
https://www.kivvon.com/de/koeln/das-duerfte-fuer-diskussionen-sorgen-koelner-mieterverein-fordert-hochhaeuser-fuer-wohnungen

Ortstermin: Hier hat der „Miet-Rebell“ mal gewohnt
https://www.kivvon.com/de/koeln/ortstermin-hier-hat-der-miet-rebell-mal-gewohnt

Geywitz will neue Wohnungsbau-Studie im TV nicht wahrhaben: „Haben sich die Kollegen ausgedacht“
https://www.merkur.de/wirtschaft/ausgedacht-tv-ard-tagesschau-geywitz-neue-wohnungsbau-studie-zahlen-zr-92779979.html

Geywitz zu Wohnungsbau. Bauziel frühestens 2024 zu erreichen
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/geywitz-wohnungsbauziel-101.html

Zwangsräumung wegen Rechtsberatungsfehler?
https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-aus-koeln/lokalzeit-aus-koeln-oder-25-01-2024/wdr-koeln/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtN2E2M2VmNmEtNjczMi00YTdhLWJjY2QtM2ZlZjMwZDU2ZWI0

Termine

27.01.2024 , 11 Uhr, Protest gegen Leerstand der GAG-Wohnungen, Ricarda-Huch-Str.31

27.01.2024, 18 – 19:30 Uhr,  Tag des Gedenkens an die Opfer der Nazis. Antoniterkirche
https://friedensbildungswerk.de/Bilder/pdf/Ausschwitz-Aufruf-2023.pdf

28-01.2024, 17 Uhr, Aktuelle Stunde zum GAG-Leerstand in der Bezirksvertretung Mülheim

29.01.2024, Filmvorführung: ALTERLAA Forever. Von dem größten sozialen Wohnpark Österreichs´, mit dem Namen Alterlaa. Filmhaus, Maybachstr.111
https://www.hda-koeln.de/kalender/240129_filmhaus/

30.01.2024, 10:30 – 16:00 Uhr, Aktionstag wohnungsloser Menschen für das Recht auf Wohnen Düsseldorf, Bahnhofsvorplatz & FFT
https://www.fft-duesseldorf.de/spielplan/wohnungslosigkeit-kann-jeden-treffen-jederzeit

31.01.2024, 19 Uhr, Wohnungsschlüssel statt Handschellen, Lesung von „Gefangen & Wohnungslos“ mit Dr. Nicole Bögelein, Christina-Maria Greve, Klaus Jünschke, und noch einem ehemaligen Gefangenen. TH Köln, Ubierring 48, Raum 201

05.02.2024, 19 Uhr, „M’r welle en neu Stadt baue“, Histor.Archiv, Eifelwall

06.02.2024, 15.30 Uhr, Rat

01.-07.04.2023 Housing Action Week 2024

07.-09.06.2024 Das 10. Recht auf Stadt-Forum in Berlin https://rechtaufstadt-forum.de/

10.-11.06.2024 Betreutes Wohnen nach der Haftentlassung
https://www.dbh-online.de/veranstaltungen/fachtagung/fachgespraech-betreutes-wohnen-nach-der-haftentlassung

11.09.2024 Tag der Wohnungslosen

Für eine Stadt ohne Obdachlosigkeit
Für eine Stadt ohne Zwangsräumungen
Für eine Stadt ohne Drogentote
Für eine Stadt ohne Gewalt gegen Frauen und Kinder
Für eine Stadt ohne Abschiebungen
Für eine Stadt ohne Armut

27. Januar  2024
Klaus Jünschke und Rainer Kippe
https://wohnungsnot.koeln

PS
Spendenaufruf
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Spendenkonto MachMit! e.V.  IBAN: DE53370501981011342704
Verwendungszweck:  Aktionsbündnis

Zur Besprechung der weiteren Aktionen treffen wir uns am Montag, den 5. Februar 2024 um 19 Uhr bei „Recht auf Stadt Köln“ im Offenen Treff vom Bürgerzentrum Alte Feuerwache

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