Rundbrief 214 vom 15.11.2024

DER OFFENBARUNGSEID
GRÜNE, CDU und VOLT lehnen Kauf des »Pascha« für Obdachlose ab

Feierlich gelobt und beschlossen hat das »Gestaltungsbündnis« aus Grünen und CDU, unterstützt von der Gruppe VOLT, (Wahlslogan »Wohnen wie in Wien«): DIE ABSCHAFFUNG DER OBDACHLOSIGKEIT IN KÖLN BIS 2030. 

Ein entsprechendes städtisches Handlungskonzept ist 2024 vom Sozialdezernat unter dem Titel »Kölner Konzept zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit« veröffentlicht worden.

Nichts ist geschehen

Die Menschen auf der Straße werden immer mehr. Die Drogenkranken lagern am Neumarkt, am Haubrich Hof und in den angrenzenden U-Bahnhöfen und kochen öffentlich ihr Crack. Fachkonferenzen, Beschwerden der Anwohner, Bitten des Polizeipräsidenten den Drogenkonsum doch bitte wenigstens in die Drogenasyle zu verlagern, verhallen ungehört.

Mehr als 1 000 Menschen vegetieren in Billighotels für über 20 Millionen im Jahr, angeblich nicht sozial-berechtigte EU-Ausländer hausen in Massenquartieren.

Auf mehr als 10 000 Menschen zusätzlich werden die Wohnungslosen geschätzt, die bei Freunden und Bekannten auf der Couch schlafen und Nacht für Nacht ein Quartier suchen. Alles ist bekannt, aber alle Bitten und Vorschläge von Bürgern und Fachleuten werden abgebürstet: Es wird nicht gebaut und es werden auch keine leer stehenden Häuser beschlagnahmt, es wird niemand in eine leer stehende Wohnung eingewiesen. Alles bleibt wie es ist.

Die Kölner SPD hat bereits vor Jahresfrist gemeinsam mit dem SSM ein Konzept zur Abschaffung der Obdachlosigkeit und Überwindung der Wohnungslosigkeit in Köln vorgelegt, der SPD-Parteitag hat es vor einem Jahr beschlossen. Es wurde in der Karl-Rahner-Akademie von Prominenten wie Martin Stankowski, Kanzler-Enkel Konrad Adenauer und dem alternativem Ehrenbürger Gerhard Baum vorgestellt, es wurde im Rat eingebracht, doch die grün-schwarze Ratsmehrheit hat es in den »Unterausschuss Wohnen« verwiesen, wo es seit einem Jahr schlummert.

Resolution Obdachlosigkeit beenden – Wohnungsnot beseitigen

Obdachlosigkeit beenden – Wohnungsnot beseitigen

Köln braucht eine wohnpolitische Zeitenwende

Wer mit offenen Augen durch Köln läuft, hat es in den vergangenen
Jahren sehen können, wie stark die Obdachlosigkeit in dieser Stadt
angewachsen ist – und das nicht nur in der Innenstadt. Auch in den
angrenzenden Veedel sieht man immer mehr Menschen, die auf der
Straße ihr hartes Leben bestreiten müssen. Offiziell schätzt die
Stadtverwaltung die Zahl der Obdachlosen in Köln auf etwa 300 (Stand Mitte 2022).

Kenner der Szene wie Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) gehen von mindestens 1.000 Frauen und Männern aus, die in Köln „Platte machen“ müssen. Und das ist nur die traurige Spitze des Eisbergs. 8170 Menschen sind laut der letzten aktuellen Statistik (10.09.2022) in Köln wohnungslos.

Zu den Wohnungslosen zählen Menschen in Unterbringungen der Stadt, bei freien Trägern oder auch Menschen, die aktuell keine Wohnung haben und bei Freunden unterkommen. Köln nimmt damit mit großem Abstand den Spitzenplatz in NRW ein. Und auch hier liegt die Dunkelziffer viel höher.

Das ist im traurigen Sinn des Wortes ein Beleg oder Zeugnis für die
Armut dieser betroffenen Menschen, aber vor allem ist es ein
Armutszeugnis der Stadtverwaltung und der politischen Mehrheit im Rat: Nämlich fehlendes politisches Handeln, die Lage dieser Menschen nachhaltig und konsequent zu verbessern!
Die offenen Herzen vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt können die Situation nicht entscheidend verbessern oder Wohnungsnot beseitigen. Sie können mit vorbildlichem
bürgerschaftlichem Engagement nur akute Not lindern. Nächstenliebe ist wichtig, aber reicht nicht im Kampf gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit.

Die Stadt steht in der politischen Pflicht und Verantwortung, die dramatisch wachsende Not zu beenden. Denn es bedarf eines Paradigmenwechsels, der heute unter der Überschrift „Housing first“ zusammengefasst wird, aber in den 70er Jahren schon
von der Stadtverwaltung erfolgreich geleistet wurde. Wir müssen uns in Köln nur wieder auf unsere früheren Erfolge und soziale Kompetenz besinnen.

Wir fordern, dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker und
Sozialdezernent Dr. Harald Rau lediglich ihre Amtspflichten erfüllen.
Diese Stadt braucht endlich ein wirksames Handlungskonzept statt
immer neuer warmer Worte. Es ist eine sozialpolitische
Bankrotterklärung, das Ziel auszugeben, die Obdachlosigkeit in Köln bis 2030 abschaffen zu wollen, aber nicht wirklich Maßnahmen zu ergreifen.

Aber die Tatenlosigkeit hat sich längst zum Skandal ausgewachsen.
Denn Jahr für Jahr verfehlt die Stadt das selbstgesetzte Ziel von 6.000 neu fertiggestellten Wohnungen pro Jahr. Es ist überfällig, Henriette Reker an ihre Antrittsrede als Oberbürgermeisterin am 15. Dezember 2015 zu erinnern, bei der sie die „Schaffung von Wohnraum, insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen“ als eine ihrer „großen Aufgaben“ bezeichnet hat.

Und was ist das Fazit heute: Riesen- Stau beim Wohnungsbau! Frau Reker, Ihre wohnungspolitische Bilanz ist eine riesige Enttäuschung!
Dabei ist eine Wohnung, die Menschen Geborgenheit und
Entfaltungsmöglichkeit bietet, eine Grundvoraussetzung
menschenwürdigen Lebens in sozialer Sicherheit. Deshalb müssen alle, die politische Verantwortung ernst nehmen, konsequent für den
Anspruch auf eine nach Lage, Größe, Ausstattung und Preis
angemessene Wohnung als soziales Grundrecht kämpfen.

Doch die Krise verschärft sich immer weiter. Bei den sogenannten
Sozialwohnungen droht in den kommenden Jahren ein dramatischer
Absturz in Köln. In den nächsten 5 Jahren verlieren rund 10.300
Wohnungen die Bindung an eine vergleichsweise geringe Miete und
gehen auf den freien Markt. Damit setzt sich der bodenlose Fall bei den öffentlich geförderten Wohnungen in Köln unvermindert fort: 1990 gab es in der Domstadt noch mehr als 105.000 Wohnungen für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein. 2021 lag die Zahl schon unter 38.000 und 2027 werden es dann nur noch gut 27.000 Wohnungen sein. Das politische Versagen ist aber deshalb so groß, weil zugleich in Köln fast jede/r zweite Bewohner*in wegen des geringen Einkommens ein Anrecht auf Wohnungen dieser Art haben. „In Köln zu leben wird für Menschen mit geringem Einkommen immer schwieriger“, ist die bittere Bilanz von
Hans Jörg Depel, Geschäftsführer des Mietervereins (Kölner Stadt-
Anzeiger vom 23. Januar 2023).

Zwei Wege führen aus dieser Negativspirale: Zum einen kann die Stadt für die Eigentümer Anreize schaffen, Vereinbarungen über die
Verlängerung von Mietpreisbindungen abzuschließen, indem sie
Zuschüsse für Sanierungen und Modernisierungen gibt. Zum zweiten muss der soziale Wohnungsbau auch in Köln wieder massiv angekurbelt werden. Private Kölner Investoren, regionale
Wohnungsbaugesellschaften und gemeinwohlorientierte
Genossenschaften müssen wieder als Partner zurückgewonnen werden, für die Stadt Sozialwohnungen zu bauen.

Doch anstatt auf „Bauen, Bauen, Bauen“ zu setzen, haben die
Verantwortlichen lange die Devise „Beschwichtigen, Beschwichtigen, Beschwichtigen“ verfolgt. Doch inzwischen lautet die skandalöse Strategie offenbar: „Verhindern, Verhindern, Verhindern“.

Mit Hinweis auf den Klima- und Umweltschutz unterbleibt ein dringend notwendiger Schub beim Wohnungsbau. Die ökologische darf nicht gegen die soziale Frage ausgespielt werden. Denn die Ziele „Wohnungen bauen“ und „Klima schützen“ sind überhaupt kein Widerspruch. Mit dieser Politik gegen die Menschen in dieser Stadt muss Schluss sein.

Wir unterstützen den Ansatz der Bundesregierung, mit einem breiten Bündnis für bezahlbares Wohnen ausreichend bezahlbaren,
klimaneutralen und barrierearmen Wohnraum zu schaffen. Das Bündnis hat sich auf rund 190 Maßnahmen für eine Bau-, Investitions- und Innovationsoffensive verpflichtet mit dem Ziel, 400.000 Wohnungen, davon 100.000 sozial geförderte pro Jahr zu bauen. Der Bund fördert allein die soziale Wohnraumförderung mit 14,5 Milliarden Euro bis 2026.

Da die Bundesmittel über die Bund

sländer verteilt werden, muss die
Stadt in Düsseldorf Druck machen, damit Köln von diesem Kuchen ein
ordentliches Stück abbekommt. Das ist Aufgabe und Verpflichtung für
Rat und Verwaltung.
Wir fordern ein neues Bündnis für Wohnen für Köln – eine Kölsche
Fraktion über Partei-, Institutions- und Interessensgrenzen hinweg, die
bis 2030 Obdachlosigkeit wirklich abschafft, Wohnungslosigkeit beseitigt
und ausreichenden preiswerten Wohnraum für die breite Bevölkerung
schafft. Denn in der Domstadt sollen in Zukunft nicht nur die wohnen, die
es sich leisten können. Bezahlbares Wohnen muss Grundrecht bleiben –
auch in Köln!
Daher fordern wir als Kölsche Fraktion für Wohnen eine wohnpolitische
Zeitenwende:

Die Aufteilung auf drei für Obdachlosigkeit zuständige städtische
Verwaltungsgliederungen (Amt 50; Amt 56 und
Wohnungsversorgungsbetriebe) Anfang der 2000er Jahre war ein
großer Fehler, der korrigiert werden muss. Wieder Konzentration
der Zuständigkeiten in eine Hand.
Unterzeichner der Resolution:
Thomas Breustedt
Im Namen des Vorstands des SPD Ortsvereins Bickendorf-Ossendorf
als Vorsitzender
Rainer Kippe
Sozialistische Selbsthilfe Mülheim
Kalle Joest
Vorsitzender Mach Mit e.V.

Mit Geld von Bund und Land wollen wir in Köln mindestens 500
Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren für bezahlbares
Wohnen investieren. (Der städtische Anteil ist zum Großteil im
Kölner Haushalt vorhanden, wird aber nicht gezielt eingesetzt)

Aus dem Sondertopf entstehen u.a. 2.000 neue, bezugsfertige
Sozialwohnungen pro Jahr. In den nächsten fünf Jahren also
10.000.

Daraus wird auch ein städtisches Förderprogramm für
preisgedämpften Wohnungsbau für jungen Familien, Menschen mit
mittlerem Einkommen, alternative Wohnformen oder innovative
Modelle wie das Mietshäuser-Syndikat aufgelegt.

Wir machen Druck auf die Landesregierung zur Schaffung eines
Wohnraumförderprogramms der NRW.Bank für zinsverbilligte,
günstige Darlehen – insbesondere für gemeinwohlorientierte
Wohnungsunternehmen und Genossenschaften.

Digitalisierung wird endlich konsequent umgesetzt, um Planen und
Bauen zu erleichtern und massiv zu beschleunigen – es muss
wieder das Gefühl vermittelt werden, dass Wohnungsbau
erwünscht ist.

Bebauungspläne unter Abwägung des Klimaschutzes für
Wohnungsbau verdichten; Wohnungsbauflächen im
Flächennutzungsplan erweitern.

Kauf von Grundstücken wird finanziell unterstützt, wenn dort
Sozialwohnungen entstehen.

Geplantes Bundesgesetz zur Einführung einer „neuen
Wohngemeinnützigkeit“ (Steuerliche Förderung oder Zulagen für
Investoren, die sich im Gegenzug auf dauerhaft günstige Mieten
verpflichten) wird begrüßt.

Miet- und Belegungsbindungen ankaufen, damit
Sozialwohnungen auch nach Ablauf der Frist
Sozialwohnungen bleiben.

Städtische Grundstücke günstiger verkaufen oder über
Erbpacht vergeben, wenn dort günstige Wohnungen
entstehen; Konzeptvergaben nach sozialen, ökologischen
und städtebaulichen Vorgaben.

Dauerhafte Zweckentfremdung von Wohnraum effizient
verfolgen und ahnden.

Wohnungsaufsicht stärken, um Verwahrlosung von
Quartieren durch Heuschrecken im Wohnungswesen zu
bekämpfen.

Die GAG Immobilien AG als größte Vermieterin in Köln in
ihrer sozialen Verantwortung für den Wohnungsmarkt
stärken.

Fehlende Kooperation der Stadt insbesondere mit
gemeinwohlorientierten Unternehmen und
Genossenschaften beenden, die für stabiles, sicheres
Wohnen, faire Mieten stehen.

Bürgschaften für kommunale Wohnungsbauunternehmen,
Entwicklungsgesellschaften und gemeinwohlorientierte
Genossenschaften geben.

In die Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke Köln (WSK)
investieren für den Neubau von Wohnungen für
Mitarbeiter*innnen der Stadt und Stadtwerke.

Private Grundstücke ankaufen, damit dort Wohnungen
entstehen können.

Weitere Milieuschutzsatzungen – wo immer notwendig –
beschließen und schnell umsetzen.

Anschubfinanzierung für die Anbindung neuer Wohngebiete
an Bus und Bahn leisten.

Für das Ziel, die Obdachlosigkeit bis 2030 abzuschaffen,
ausreichend Plätze in menschenwürdigen
Obdachloseneinrichtungen, Sozialhäusern und
Gewährleistungswohnungen schaffen.

Ein vorbeugendes, niederschwelliges psychologisches,
medizinisches, sozialarbeiterisches Intensiv-Betreuungsangebot
der Stadt sorgt dafür, obdachlose Menschen wieder wohnfähig zu
machen. Das können Wohnungsunternehmen nicht leisten. Ohne
diese Unterstützungsangebote können negative Folgen sowohl für
Bewohner*innen als auch die Nachbarschaft und ganze
Siedlungen entstehen. Zwangsräumungen sind künftig
grundsätzlich zu vermeiden gemäß der Leitlinie, dass es zehnmal
so teuer ist, einen Obdachlosen wieder in eine Wohnung zu
bringen, als hilfsbedürftige Menschen durch gezielte Unterstützung
in Wohnungen zu halten.

Nun hat die SPD die Probe auf’s Exempel gemacht und den Kauf des leer stehenden Großbordells »Pascha« vorgeschlagen, welches in die Hände der Chinesischen Mafia gefallen ist und deshalb vom Staat beschlagnahmt wurde und welches nun zum Verkauf steht.

Das »Pascha«-Haus bietet auf zahlreichen Etagen Mikroapartments, also genau das, was die Universität derzeit für ihre Mitarbeiter baut, und was im Stadtanzeiger als Zukunftsmodell des Bauens vorgestellt wurde.

Das »Gestaltungsbündnis« hat diesen Vorschlag – wie zu erwarten – abgelehnt. Das ist Ihr gutes Recht. Sie hat aber nicht gesagt, wo denn die Obdachlosen Obdach finden sollen. Das wäre ihre Pflicht.

Der Sozialdezernent hat hinzugefügt, dass er nicht die Leute hätte, um die im »Pascha« untergebrachten Menschen zu betreuen und den Betrieb zu managen. Er hat damit gesagt, dass die Stadt nicht in der Lage ist, die öffentliche Pflichtaufgabe der Kommune, für die Unterbringung von Obdachlosen zu erfüllen.

Der Baudezernent hat noch eins drauf gesetzt: weil es sich beim »Pascha« um ein Gewerbegebiet handele, würde er den Einzug der Obdachlosen verbieten. Das ist natürlich Blödsinn, denn in einer Notlage, wie sie hier vorliegt, können Menschen ÜBERALL untergebracht werden, müssen sie sogar, wenn es keine anderen Quartiere gibt, aber was tut man nicht alles für den Koalitionspartner.

Damit wollte Greitemann auch Gerüchten vorbeugen, dass eine finanzstarke gemeinnützige Organisation das Gebäude erwirbt und der stets klammen Stadt für die Unterbringung von Obdachlosen zur Verfügung stellt, denn das wäre, wie Sozialdezernent Rau schon ausgeführt hat, der Supergau für die Sozialverwaltung. Denn tatsächlich gibt es einen solches Plan, oder gab es diesen, bis das »Gestaltungsbündnis« eingegriffen hat. Teil des Plans war eine Klinik für Obdachlose auf zwei Etagen, die das Sterben auf den Straßen beenden würde. Privat finanziert, denn die Stadt braucht ihr Geld, welches das Geld der Bürger ist, ja bekanntlich für die Renovierung der Oper …

Mit dieser Entscheidung gegen das Wohl der Bürger ist das »Gestaltungsbündnis« endgültig zum VERHINDERUNGSBÜNDNIS geworden und die Stadt übernimmt die Verantwortung für das Sterben auf ihren Straßen .

Ein Insider kommentierte das Verhalten des von GRÜNEN, CDU und VOLT vor und nach der Entscheidung:
… der Kauf des Pascha ist für die Stadt kein finanzielles Problem: der Brutto-Kaufpreis von 11 Mio € kann aus dem Liegenschaftsetat finanziert werden. Die Verwaltung nennt andere Probleme:

1) Eigentümer ist die chinesische Mafia, die nur über Dubai verkauft. Die Stadt sieht rechtliche Probleme.

2) die Verwaltung sagt intern: Das Objekt mit der gegebenen Enge ist für ausschließlich oder bevorzugt vulnerable Personen keine geeignete Wohnform und würde eine Ghettobildung vorbereiten. Auch ist der gegenüber liegende Bordellbetrieb kritisch, insbesondere hinsichtlich der Unterbringung von Familien.

Diese Argumente halte ich nicht für belastbar.

Der Rat hat gestern dennoch die von SPD und Linke beantragten Kauf zwecks Umnutzung abgelehnt. Baudezernent Greitemann sagte, dass seine Behörde für eine Wohnnutzung keine Baugenehmigung erteilen würde. Selbst wenn nun eine gemeinnützige Stiftung das Pascha kaufen würde, könnte es für soziales Wohnen dann nicht genutzt werden. Die Verwaltungsspitze gefällt sich darin, zu sagen, was nicht geht, trägt aber nicht zur Lösung für soziale Notlagen bei! Das und das Desinteresse von Grünen und CDU an zupackender Sozialpolitik ist der eigentliche Skandal!

Aber: So ist die Lage.

Link zum Live-Stream der gestrigen Ratssitzung.
Zum Pascha-Antrag der SPD TOP: 3.1.1.
1. Link anklicken
2. Runter scrollen bis zum 2. Titel: „Aufzeichnung vom 14-11.2024“
3. diesen Titel anklicken
4. 4. Titel von oben: TOP 3.1.1. Antrag der SPD…. aufrufen bzw. anklicken.
https://www.stadt-koeln.de/artikel/71199/index.html#offcanvasRight


SPD-Pressemitteilung zur Ratsentscheidung
Unsoziale Politik gegen Obdachlose – Grüne und CDU lehnen Pascha-Kauf ab

Das Pascha kaufen und Obdachlosen-Wohnungen daraus machen – diese Idee der SPD-Ratsfraktion wurde heute von Grünen, CDU, Volt und FDP mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt. Fehlender Lärmschutz für die Obdachlosen, die vermeintliche Gefahr einer Ghettobildung und die Lage des Gebäudes in einem Gewerbegebiet wurden von Stadtverwaltung und Ratsmehrheit dabei ins Felde geführt.

Pascal Pütz, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion ist empört: »Das ist unsoziale Politik gegen Obdachlose. Statt eine ungewöhnliche Idee ernsthaft zu prüfen, werden bürokratische Vorwände und haltlose Unterstellungen vorgeschoben, um das eigene Nichtstun bei der Obdachlosenunterbringung zu rechtfertigen. Lärmschutz und Nähe zu einem Gewerbegebiet wird sicher nicht die Hauptsorge von Menschen sein, die bei Wind und Wetter auf der Straße leben. Besonders empörend finde ich, dass Grüne, CDU und FDP heute keinen einzigen Vorschlag gemacht haben, wie sie obdachlosen Menschen stattdessen helfen möchten.«

Hintergrund des SPD-Antrages war die Idee, das skandalumwitterte Pascha-Gebäude zu kaufen und im Rahmen des Housing-First Ansatzes Obdachlose in den vorhandenen Einzelzimmern unterzubringen. In den Räumlichkeiten des Pascha wäre auch die Möglichkeit für Angebote zur medizinischen Versorgung und sozialarbeiterischen Begleitung der obdachlosen Menschen gegeben. Die SPD wird sich weiter auch mit ungewöhnlichen und kreativen Vorschlägen dafür einsetzen, dass alle Menschen in Köln ein menschenwürdiges Zuhause finden.

gez. Thomas Breustedt (Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln)

***

Professor Frank Ueberall kommentierte in der Lokalzeit

Ab Minute 6:25 get es los:
https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-aus-koeln/lokalzeit-aus-koeln-oder-14-11-2024/wdr-koeln/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtYmQzZjIyNGEtMWNkZC00OGM2LWE5ZGMtNzU4MzY5OWE2NjA1


***

»Der Sozialetat ist es nicht.«
Andi Gorall kommentiert in Report-K die Einbringung des Haushalts

https://www.report-k.de/kommentar-zur-haushaltseinbringung-2024-finanzen-der-stadt-laufen-aus-dem-ruder/

Kundgebung des Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot:

Menschenwürde am Dom
Nicht Obdachlose vertreiben, Obdachlosigkeit abschaffen
Samstag, den 16.11. um 13 Uhr

Einladungsbildchen zur Aktion Menschenwürde am Dom am 16. November ab 13 Uhr auf der Domplatte gemeinsam mit Hilfe-Organisationen

Diese Website verwendet Cookies, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie zu.

Social Share Buttons and Icons powered by Ultimatelysocial
Facebook