[Miet-Skandal Keupstraße] – [EINLADUNG: 10 Jahre Mülheim anders] – [Otto-Langen-Quartier] – [40 Jahre CONTRASTE]
https://www.wohnungsnot.koeln
Kontakt: Rainer Kippe,
r.kippe@ina-koeln.org,
0160-97949220
Hierüber auch An- und Abmeldung des Rundbriefes
Miet-Skandal Keupstraße:
Die Heizung läuft wieder
Das Wunder von Köln. Innerhalb eines Tages konnte die Heizung in den Arbeiterhäuser wieder ihren Dienst aufnehmen und wärmen, obwohl sie laut Hausverwaltung wegen dem Schornsteinfeger stillgelegt wurde und erst mittelfristig zu erneuern wäre.
Wegen letzerem war den Mieterinnen und Mietern in einem Aushang der Auszug nahegelegt worden, um der Kälte zu entfliehen. Zivilcourage einer Mieterin und ihres Unterstützerkreises und das Engagement ihres kompetenten Anwaltes ermöglichten dieses Wunder. »Angeschubst« vom Gericht, dass empfindliche Zwangsgelder androhte. (Ob der Schimmel in den Wohnungen nun auch über Nacht verschwunden ist?)
Nun wollen einige »Nicht-Gläubige« dem Wunder auf die Spur kommen. Wir dokumentieren die Entwicklung seit dem letzten Rundbrief vom letzten Samstag.
»Wenn man morgens aufsteht, dann ist es dermaßen kalt, dass man denkt, ich geh wieder ins Bett. Das geht gar nicht. Vor allem für die Kinder ist das nicht zumutbar« Mieterin Angela Cace Grillo im WDR1-Artikel vom 4. Oktober.
Oliver Köhler berichtete abends schon beherzt in der WDR-Lokalzeit.
Einen Tag später packt Iris Klingelhöfer vom Kölner Express das Thema an.
Sie titelt mit »Hiobsbotschaft Hängt im Treppenhaus«
Der Express bleibt dran und informiert am 8.10. zum Zwischenstand.
Auch Rainer Kippe kommt im Artikel zu Wort: »Rainer Kippe, der bekannte Sozialarbeiter der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) hat sich jetzt an eine der beiden Hauseigentümerinnen an die Schweiz gewandt. »Hier suchten uns verzweifelte Mieter ihrer Häuser in der Keupstraße auf und baten um Hilfe,« schrieb Kippe der Frau. Und weiter: »Ich weiß nicht, wie sie das sehen, aber hier in Köln empfinden die Menschen das Verhalten der Vermieter als einen ausgemachten Skandal.«
Im KStA informiert Tim Lievertz am gleichen Morgen, dass es 20 Mietparteien sind, die plötzlich im Kalten sitzen. Er informiert über das Schreiben von RA Jakob Heering, der von den Vermieterinnen zum unverzüglichen Handeln auffordert, ansonsten würde er vor Gericht gehen. Mietminderung würde ebenfalls anstehen. Ein Bewohner wird dazu zitiert: »Was bringt uns die Mietminderung, wenn wir frieren?«
Rechtsanwalt Heering informiert am gleichen Tag noch, dass das Gericht die unverügliche Behebung der Heiz-Misere angeordnet hat, ansonsten drohen empfindliche Zwangsgelder. Die Vermieterinnen waren gar nicht vor Gericht erschienen.
Abends bereits legt die WDR-Lokalzeit in ihrer Reportage nach. RA Heering erläutert die Verfügung des Gerichtes.
Heute morgen, am 12.10. meldet der Express, dass die Heizung wieder läuft und fragt , was da wirklich los war. Und hat dazu Rainer Kippe befragt, der meint, dass das ein Nachspiel haben sollte: „Offensichtlich war die Anlage gar nicht kaputt“, vermutet der bekannte Sozialarbeiter Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM). Dort hatten viele aus den Arbeiterhäusern verzweifelt Hilfe gesucht. „Einfach die Heizung abdrehen und die Mieter zum Auszug auffordern. Das sind Häuser, die mit öffentlichen Mitteln gerettet worden sind“, schimpft er und fordert: „Das sollte ein Nachspiel im Rat und in der Bezirksverwaltung haben!“
Diese Meinung klingt auch im gestrigen Schreiben von RA Jakob Heering an die Mieterinnen und Mieter an:
»Guten Tag zusammen, ich kann erfreulicherweise mitteilen, dass die Heizungsanlage in allen betroffenen Gebäuden wieder läuft. Dies haben mir die Bewohner*innen sowie nunmehr auch der Prozessbevollmächtigte der Vermieterin bestätigt. Der Fall bedarf sicher noch weiterer Aufklärung und Beobachtung, das Wichtigste ist damit vorerst aber erreicht.
Der Umstand, dass die Instandsetzung der gesamten Anlage so kurzfristig möglich war, steht im offensichtlichen und krassen Widerspruch zu den öffentlichen Angaben von Hausverwaltung und Vermieterinnen. Etwaige Rückschlüsse daraus sowie der gleichzeitig geäußerten Empfehlung an die Bewohner*innen, eine neue Wohnung zu beziehen, sind jedem selbst überlassen.«
»10 Jahre Mülheim anders«
SSM-Veranstaltung am 19. Oktober
Wolfgang Hippe und Heinz Weinhausen von der Vorbereitungsgruppe heißen euch herzlich willkommen. Bitte auch noch weitersagen.
Zehmal Mülheim anders
19. Oktober von 15 – 17:00 Uhr
SSM, Halle-am-Rhein, Am Faulbach 2
Foto-Ausstellung »Mülheim anders«
19.+ 20.Oktober von 15 Uhr bis 18 Uhr
Gesprächsrunde: Hallengeschichten
mit Tom Küven (SSM), Pfarrer Franz Meurer und Erich Bethe | Überreichung eines Förder-Schecks der Bethe-Stiftung für die neue Heizung, welche die Halle bereits erwärmt.
Gesprächsrunde: 10 Jahre Mülheim
10 Jahre Kalender »Mülheim einmal anders« mit Heinz Weinhausen (SSM), Wolfgang Hippe (Mitinitiator), Christine Sünn (Fotografin), Roland Petrick (Fotograf), Klaus Zander (Fotograf), Markus Gierling (Fotograf) Peter Bach (Fotograf, Geschichtswerkstatt Mülheim)
Moderation: Martin Stankowski | Songzeit mit Kalle Gerigk
Eintritt frei | Sektrunde | Kalender-Verkauf | Das Café KommRhein ist von 13 – 18 Uhr geöffnet | Pressegespräch 14:30 Uhr
Ansprechpartner Heinz Weinhausen: 01705838900, h.weinhausen@ina-koeln.org
Zum Mülheim-Foto-Kalender 2025
Otto-Langen-Quartier: Schief gelaufen
Nun wurde auch die Bezirksvertreung Mülheim aktiv:
Der Initiativkreis Otto-Langen Quartier teilt dazu mit:
»Die Bezirksvertretung Mülheim (BV 9) hat am 02.09.24 die Beschlussvorlage über einern Mietvertrag für die raum13 gGmbH beraten und die Entscheidung in ihre nächste Sitzung vertagt, da sie von der Verwaltung die Klärung relevanter Fragen zum Mietvertrag und zum weiteren Prozess erwartet. Bis zur weiteren Behandlung in der BV 9 ist die Fortsetzung der Beratung und Entscheidung im Liegenschaftsausschuss ausgesetzt.«
Mehr Informationen https://ik-otto-langen.de
40 Jahre CONTRASTE – 481 Ausgaben gratis
Die Monatszeitung für Selbstorganisation startete im Oktober 1984 als »Wandelsblatt“. Nachdem das Handelsblatt damals ad hoc gerichtlich vorging, musste der schöne Name geändert werden. Seit dem bringt das engagierte ehrenamtliche Redaktionsteam stets »Neues im Alten« zu Papier und zu PDF, was im Kontrast zur üblichen Profit-Ellenbogengesellschaft steht, wobei der selbstorganisierte Widerstand dagegen ebenso seinen Platz findet.
So auch in der Ausgabe vom Februar 2024 zu »Obdachlosigkeit überwinden«, gestaltet vom unserem Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot.
Zur Archiv-Jubiläumsaktion der nun frei verfügbaren 481 Áusgaben bis zum jetzigen Oktober ist ein Flyer mit den Bezugsadressen erschienen. Im Oktober gibt es das Abo für ein Jahr zum Aktionspreis von 40 Euro, was gerne auch aus Solidarität gebucht werden kann (Print wie PDF möglich)
Zur aktuellen CONTRASTE-Ausgabe:
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Kippe, SSM