[Stadtentwicklungsdezernent entdeckt eine »Wohnungskrise«] – [Loss mer singe] – [Baggersee-Eröffnung] – [Kritik an Baudezernent] – [Otto-Langen-Quartier] – [Sozialer Wohnungsbau] – [1,5 Milliarden Opernsanierung] – [4711 in Bickendorf]
Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung
Kontakt:
Rainer Kippe,
r.kippe@ina-koeln.org,
0160-97949220
Hierüber auch An- und Abmeldung des Rundbriefes
Stadtentwicklungsdezernent Andree Haack entdeckt eine »Wohnungskrise«
Empört Euch!
In der September-Ausgabe von Eigentum aktuell, der Zeitschrift des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins. schreibt Stadtentwicklungsdezernent Andree Haack, wie die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau in Köln verbessert werden könnten:
»Gemeinsam mit meinem Kollegen Markus Greitemann, Beigeordneter für Planen und Bauen, und im intensiven Austausch mit der Kölner Wohnungswirtschaft haben wir Ansätze zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung erörtert.«
Mit keinem Wort geht er auf die Anträge und Forderungen von DIE LINKE und SPD ein.
Die Obdachlosen kommen auch nicht vor und das Ziel, bis 2030 eine Stadt ohne Wohnungslosigkeit zu werden, findet keine Erwähnung. Auch kein Wort über den famosen Wohnungsbaupakt, den Herr Greitemann mit Vonovia geschlossen hat.
Zur Charakterisierung des Umgangs der Stadt Köln mit dem Wohnungsnotstand sei auf einen aktuellen Bericht des Stadt-Anzeigers über die seit 2 Jahren leer stehenden 200 LEG-Wohnungen am Schlebuscher Weg verwiesen. In der facebook- Diskussion um diesen Skandal zwei Stimmen:
Nero Tulic: »Die Kölner Stadtverwaltung schafft es immer wieder, sich bei eigenen Versäumnissen zu toppen. Davor muss ich einfach den Hut ziehen.«
Birgitt Killersreiter: »Oder die GAG könnte das kaufen. Die Stadt verscherbelt Eigentum doch nur an Projektentwickler, die mit Spenden die Kassen von CDU und Grüne füllen.«
Wie dem auch sei: statt selber zu bauen und wenigstens die 20% Sozialer Wohnungsbau wieder anzuvisieren, die es in Köln mal gab, verkündet Andree Haack: »Zusammengefasst kann ich versichern, dass wir erhebliche Anstrengungen unternehmen, um den Wohnungsbau in unserer Stadt so gut wie möglich zu fördern…« Und die Ausrede für das absehbare Misslingen wir gleich drangehängt: »Doch all diese Anstrengungen werden nicht die gewünschte Wirkung entfalten, wenn die Konjunktur in unserem Land weiter lahmt.«
Die SPD hat nur 500 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren für den sozialen Wohnungsbau gefordert – während die Stadt gerade bei 1,5 Milliarde Euro für Schauspiel und Oper sind.
Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun.
16. September 2024
Klaus Jünschke
Rückblick Loss mer singe vom 15.9. am Faulbach
[mit Video]
Heinz Weinhausen schreibt:
Jetzt am Sonntag fand wieder das »Loss mer singe« – Sommerfest beim SSM am Faulbach statt. Mit meinem neuen Kollegen Adil habe ich dazu einen SSM-Kalender und einen kleinen Infostand gemacht. Die Resonanz war gut, gleich 10 Kalender konnten wir verkaufen und etwa zwanzig Broschüren zur Halle-am-Rhein und ebenso viele Contraste zur Abschaffung der Obdachlosigkeit verteilen. Dem Loss-mer-singe-Verein habe ich wieder fünf Kalender als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit geschenkt.
Das Cafe KommRhein war die ganze Zeit sehr gut besucht, der Würstchen-Stand ebenso. Das Wetter war schön, die Stimmung war wieder super.
Interview in der Umbaupause
Helmut Frangenberg führte durch das Programm. In der ersten Umbaupause interviewte er Kalle Gerigk (Recht auf Stadt) und meine Person zur Situation des SSM. Kalle stellte ein tolles Vorhaben vor. Die Baugrube in der Deutz-Mülheimer Straße, wo sich seit vielen Monaten schon NICHTS mehr tut, wird am 27.9. freizeitmäßig genutzt. Die Forderung: Baugruben zu Baggerseen. Herrlich. Über folgenden Link läßt sich das Interview runterladen und anschauen. Dank an unseren Videofilmer Adil.
https://magentacloud.de/s/cTxcnrs9YiMSFqn
Satirische Kundgebung »Baugruben zu Baggerseen«
Freitag, 27. 09.2024 um 14 Uhr
Spekulationsbrache gegenüber Deutz-Mülheimer Straße 168
Im nächsten Jahr müssen sich Kölner Schwimmbad Freunde auf harte Zeiten einstellen. Das Agrippabad schließt auf unbestimmte Zeit für eine Großsanierung. Die Schwimmbad-Preise in Köln sind mit die teuersten in ganz Deutschland.
Auf der Deutz Mülheimer Straße steht seit vielen Jahren eine Baustelle mit zwei Baugruben still. Die »Adler Group« hat bei mehr als 80 Großbaustellen in Deutschland, sowie auch hier, das Bauen eingestellt und Gelder in Steuer-Oasen verschwinden lassen.
Kommt vorbei, und bringt mit: Spaß, Liegestühle, Federballspiel, Planschbecken und Bade-Outfit.
Kreative Ideen sind willkommen.
In die Kritik kam Dezernent Greitemann …
In die Kritik kam Baudezernent Greitemann auch in Zusammenhang mit der Leyendecker Straße 6 in der Ehrenfelder Bezirksvertretung:
Die SPD bemängelte, dass von der Bauverwaltung die Mieter verantwortlich gemacht werden, wenn für eine Mietwohnung keine Baugenehmigung vorliegt, statt den Eigentümer in die Pflicht zu nehmen. Von Greitemann kam das übliche »Störer«-Argument der Verwaltungsjuristen. Er will aber nun für Abhilfe sorgen.
Otto-Langen-Quartier – Sozialer Wohnungsbau ade
Beim Otto-Langen-Debakel versuchen sich die Grünen herauszureden: „Natürlich haben wir gehofft, dass Grundstück direkt zu erwerben. Wir mussten akzeptieren, dass dieser Weg auf zu große Widerstände gestoßen ist, um eine realistische Chance auf eine zeitnahe Umsetzung verfolgen zu können.“
Zur Stellungnahme der Grünen:
Und hier der Faktencheck dazu vom Initiativkreis Otto-Langen-Quartier:
„Diese aus der Luft gegriffene Beschluss-Interpretation wird durch ein Zitat der Fraktionsvorsitzenden Christiane Martin nochmals bekräftigt: „Wir Grüne im Kölner Rat setzen uns schon lange für die gemeinwohl-orientierte Entwicklung des Otto-Langen-Quartiers ein – und das werden wir auch weiterhin tun. Nachdem der Direktkauf nicht umzusetzen war, haben wir nun dem zweistufigen Verfahren zugestimmt.“
Nicht nur in den Kölner Medien gab es über diese Pressemitteilung Kopfschütteln. Denn tatsächlich wurde mit GRÜNEN Stimmen genau das Gegenteil in die Wege geleitet. Sie folgten in allen Punkten ohne jegliche Änderung der Beschlussvorlage des Planungsdezernenten Markus Greitemann (CDU), die von ihm bereits Ende November 2023 in den Ausschuss eingebracht wurde.“
Homepage des Initiativkreises Otto-Langen-Quartier:
1,5 Milliarden für die Opernsanierung und kein Ende in Sicht …
Immerhin werden jetzt die ersten Stimmen laut, die ein Ende des grausamen Spieles fordern. Zur Erinnerung: die Renovierung sollte ca. 300 Millionen kosten – auch schon ein hübsches Sümmchen.
Was wird aus dem Coty Areal ehemals 4711 in Köln Bickendorf?
Adriana Guilana aus Bickendorf schrieb uns mit der Bitte um Weiterleitung.
Hallo zusammen,
da ich nicht weiß ob auch Ihr im Bilde seid. Das Coty Areal ehemals 4711 in Köln Bickendorf wird revolutionär umgestaltet…inwieweit wir als gemeine normale Nachbarschaft wirklich mitmischen können, ist sehr fraglich.
Die Einladung kam verdammt kurzfristig sodass ich bezweifle, das wirklich umliegende Bewohner*innen alle die Zeit und auch das Verständnis für das was da vor sich gehen soll haben. (direkt am Gelände leben viele Menschen mit Migrationshintergrund ohne Einmischungsinteresse da Angst vor Repressalien)
Es wäre schön eine(n) oder auch viele von euch dort zu sehen.
Bickendorf I hat nämlich leider auch eine laute und rechte FDP und CDU Bürgerschaft.
Informationen und Anmeldungsmöglichkeit zu den Veranstaltungen
Die Einladung für die erste Einführungsveranstaltung für den 20.09. kam für unser Erscheinen zu spät. Die nächsten Termine sind:
10.10.2024, 17–19 Uhr | Grundstücksführung
Treffpunkt: Akazienweg 161
28.10.2024, 15-18 Uhr | Create together
03.12.2024, 16-19 Uhr | Explore togehter
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Kippe, SSM