Rundbrief 237 vom 18.06.2025

Liebe Leserinnen und Leser,

die Wahl rückt näher, der Wind hat sich gedreht.

Während bislang die Kölner Presse das Schicksal der drogenkranken Obdachlosen in den Vordergrund rückte und die Verletzung ihrer Menschenrechte anprangerte, treten nun die Rechte der anständigen Bürger auf einen ruhigen Einkauf in den Vordergrund.

Zwar gab es bislang schon mutige Christen, wie Frau Dombaumeisterin a.D. Professorin Dr. Schock Werner und den christliche Gastwirt Campione , die frech die Lehren Ihres Religionsgründers Jesus von Nazareth in den Wind schlugen und die Vertreibung der Ärmsten von seinem Heiligtum forderten, aber die Kölner Presse machte sich mit ihrem Wunsch nach Sauberkeit, ruhigem Einkauf und ungestörtem Konsum nicht gemein.

Nun aber ist der Damm gebrochen, ausgerechnet der EXPRESS der mit der Redakteurin Klingelhöfer fest auf Seiten der Opfer von Mietwucher und Unmenschlichkeit stand, hat sich nun zum Fürsprecher der anständigen Bürger gemacht um zu verhindern, dass „Obdachlosigkeit im öffentlichen Raum ein Dauerzustand“ wird.

Als Gesprächspartnerinnen hat sich der Verfasser Matthias Trzeciak ausgerechnet zwei toughe Frauen gesucht, die ihre Parteien anleiten, Claudia Walther, 62 , Co Vorsitzende der Kölner SPD, und Serap Güler, 44, in gleicher Position bei der Kölner CDU.

Beide wollen es dabei nicht bewenden lassen, und fordern Besserung: 

Serap Güler setzt auf „niedrigschwellige Unterstützungsangebote und Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten. Mit dem Ansatz „Housing First „ bringen wir Menschen schnell wieder in festen Wohnraum.“, meint sie zu wissen.

Bei über 1000 Obdachlosen und 10 000 Wohnungslosen in Köln, ein frommer Wunsch, weit entfernt von der Verwirklichung.

Claudia Walther, die etwas mehr Erfahrung in Kölner Sozialpolitik hat, fordert immerhin „aufsuchende Sozialarbeit, zusätzliche Drogenkonsumräume in den Stadtteilen und menschenwürdige Unterbringung von Obdachlosen, z.B. im „Pascha“-Gebäude“, das immerhin kleine Appartement – Wohnungen bietet und das Menschenrecht auf Wohnen erfüllt, welches ja genau das beinhaltet, was die Stadt den Obdachlosen verweigert: einen Raum, in dem man die Tür hinter sich zumachen kann.

Damit knüpft sie an den Beschluss des Rates vom Janaur 2021 an, der in Corona-Zeiten Einzelzimmer für Obdachlose forderte. Aber die Verwaltung tat NICHTS.

Die Politikerinnen sind dabei beide nahe bei unserem Freund und Förderer Franz Meurer, der flächendeckend Housing First fordert und es auch erklärt. „Viele machen vieles – aber es bewirkt nicht den sprichwörtlichen »Rumms«. Der findet sich in Finnland. Dort wurde das Konzept Housing First in großem Stil umgesetzt.“

Was ist aber, wenn weiterhin viel geredet, aber nicht gehandelt wird. Dann spielt dies Rechtsextremisten in die Hände, die sogenannte Randgrupppen als Sündenböcke für ihre Machtpolitik zu nutzen suchen. 

Dies greift Gerhart Baum in seinem posthum jüngst erschienen Buch »Besinnt euch« auf. 

Die Kölnische Rundschau schreibt dazu : „Vier Monate nach dem Tod des FDP-Politikers Gerhart Baum hallen seine Worte nach. Mit „Besinnt Euch!“ erscheint im Suhrkamp Verlag ein kleines Buch, indem Wortgewalt und Leidenschaft des streitbaren Liberalen noch einmal ihre volle Wirkung entfalten. Der Einsatz des Ex-Bundesinnenministers für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie wird in den Zeilen lebendig. Unter Mitarbeit seiner Witwe Renate Liesmann-Baum und des Journalisten Uli Kreikebaum ist ein Plädoyer entstanden, das in schwieriger Zeit die Gesellschaft wachrütteln soll. Es sind Sätze wie dieser, die Gerhart Baum zum Teil auf dem Sterbebett für das Manuskript diktierte: „Unsere Demokratie ist heute so gefährdet wie noch nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Das empört mich zutiefst.“

Diese letzte Warnung von Gerhard Baum lesen wir darin, der als Kind die Einäscherung seiner Heimatstadt Dresden mit erlebt und überlebt hat und der seither den Geruch von brennendem Menschenfleisch noch in der Nase hat.

***

Aktion gegen Vertreibung von Obdachlosen am 24. Juni

Am nächsten Dienstag den 24. treffen wir uns um 18h am Neumarkt vor der Kreissparkasse
und demonstrieren für die Rechte der Drogenkranken am Neumarkt.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Kippe, SSM

sharepic mit den 6 Hauptforderungen des Aktionsbündnisses: Für eine Stadt ohne Obdachlosigkeit, ... Für eine Stadt ohne Armut.

Diese Website verwendet Cookies, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie zu.

Social Share Buttons and Icons powered by Ultimatelysocial
Facebook