Rundbrief 225 vom 30.01.2025

Liebe Leserinnen und Leser des Rundbriefes

die Angst geht um, in Deutschland. Es ist die Angst vor dem Sozialen Abstieg.

Wachsende Armut- auch in der Mittelschicht und unter der Jugend, und da  jetzt sogar in der Studentenschaft-, dreiste Mieterhöhungen, rücksichtslose Kündigungen und Räumungen auch alter Menschen, immer mehr Drogenkranke auf den Straßen, fehlende Drogenkonsumräume, fehlende Schutzräume für bedrohte Frauen und Kinder, stagnierender Wohnungsbau,  auf der einen Seite, 

und fröhliche Planungen,  immer neue Museen, Brücken und sonstige öffentliche Bauprojekte auf der anderen Seite.

Die Nachrichten dazu erreichen uns aus unserem Kölner Umfeld, auf welches wir als zahlenmäßig kleine, aber mutige und lautstarke  Initiative uns  beschränken, 

Es sind bedrohliche Nachrichten, jede für sich genommen zeugen sie vom sozialen Niedergang in dieser bis vor kurzem erfolgreichen Stadt, und von der Sorglosigkeit und der Hybris der regierenden Schicht.

Ob Ratsbündnis, Stadtverwaltung, Oberbürgermeisterin, sie alle planen munter weiter, so als säßen sie vor vollen Kassen, so als wären wir wie in den goldenen fünfziger Jahren in der Lage, für ein paar Millionen so einfach mal ein neues Operhaus hinzustellen.

Kaum ist das größenwahnsinnige Projekt einer „neuen Mitte“ auf der letzten freien Fläche in der Innenstadt abgesagt, stellen sie uns zwei neue Fußgängerbrücken zwischen City und den rechtsrheinischen Stadtteilen vor, Kostenpunkt so eben mal 174 Millionen. In der Planung. Der Rat soll nächste Woche darüber entscheiden.

Die Kosten alleine für  die Renovierung der Oper sind inzwischen bei 1,5 Milliarden angelangt, finanziert aus Krediten, da kommt bereits das Museum Ludwig als Sanierungsfall um die Ecke, geschätzte Kosten weitere 1,5  Milliarden.

Erschreckend ist die Kaltschnäuzigkeit, mit der die Regierenden auf der anderen Seite  jedes praktische Handeln vermissen lassen.

Für sie ist es kein Problem, wenn die Menschen im reichen Köln inzwischen- wie früher in Bangladesch und Kalkutta-  vor den Augen ihrer ratlosen Mitbürger auf den Straßen sterben, wenn sie sich auf den zentralen Plätzen ihren Crack kochen und sich die Nadel in den Arm jagen.

Für sie ist es auch kein Problem, wenn gleichzeitig hunderte Wohnungen leer stehen wie am Schlebuscher Weg in Höhenhaus und wenn immer größere Baugelände- wie an der Deutz- Mülheimer Straße- , unbebaut verrotten.

In den Arbeiterhäusern auf der Keupstraße in Mülheim, einst ein Vorzeigeprojekt der Sanierung Mülheim Nord, frieren die MieterInnen mit Alten und Kindern in verschimmelnden Wohnungen, weil die schwerreichen Eigentümerinnen zu dem Schluss gekommen sind, dass es für sie billiger ist, nicht mehr zu heizen.

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